
Photovoltaik
Weltweit installierte Photovoltaikleistung 2024 überschreitet 2.260 Gigawatt
Das Photovoltaik-Programm PVPS (Photovoltaic Power Systems) der Internationalen Energieagentur (IEA) hat seinen Trends-Report für das Jahr 2024 veröffentlicht. Eine zentrale Erkenntnis: 2024 war für die Photovoltaik ein weiteres Rekordjahr.
Der Trends-Report analysiert aus globaler Perspektive, wie sich der Photovoltaiksektor im zurückliegenden Jahr entwickelt hat. Dem Bericht zufolge stieg die weltweit installierte Photovoltaikleistung bis Ende 2024 im Bereich zwischen 553 Gigawatt bis 601 Gigawatt – ein neuer Rekord.
Gegenüber 2023 entspricht dies einem Anstieg von etwa einem Drittel an neu installierter Photovoltaikleistung. Ursachen hierfür sehen die Autorinnen und Autoren in verstärkten Maßnahmen, dem Klimawandel entgegenzuwirken, in sinkenden Kosten für Photovoltaikmodule sowie in Schritten Chinas, Produktionskapazitäten zu absorbieren.
Photovoltaik-Zubau im weltweiten Vergleich: Deutschland Spitzenreiter in Europa
Mit 66 Gigawatt an neu installierter Photovoltaikleistung liegt die Europäische Union auf dem zweiten Platz. Innerhalb der EU führt Deutschland mit einem Zubau von 17,2 Gigawatt. Dahinter folgen Spanien (8,7 Gigawatt), Italien (6,7 Gigawatt), Frankreich (6 Gigawatt) und Polen (4,2 Gigawatt).
Auf dem ersten Platz steht weiterhin China. Mit voraussichtlich 357 Gigawatt neu hinzugekommener Photovoltaikleistung dominiert die Volksrepublik wie schon in den Vorjahren den weltweiten PV-Markt. Damit entfallen für 2024 etwa 60 Prozent aller Neuinstallationen auf China. Auf Platz drei liegen die USA mit 47 Gigawatt. Komplettiert werden die Top Fünf des Leistungszubau-Vergleichs von Indien (32 Gigawatt) und Pakistan (18 Gigawatt).
Mit Blick auf die im Trends-Report veröffentlichten Zahlen betreiben nun mehr als 35 Länder jährliche Märkte im Gigawatt-Bereich und über 40 Länder haben die Marke von 1-Kilowatt-PV-Leistung-pro-Einwohner überschritten.
Zentrale Erkenntnisse des Trends-Reports
„Die Photovoltaik hat sich weltweit als wichtiger Eckpfeiler der Stromerzeugung etabliert“, sagte Melodie de l’Epine, eine der Hauptautorinnen des Berichts. „Bis 2024 wurde in nur drei Jahren fast die Hälfte der weltweit installierten Gesamtkapazität hinzugebaut, was die rasante Beschleunigung der Energiewende unterstreicht.“
Die Autorinnen und Autoren heben für die aktuellen Entwicklungen in der Photovoltaik mehrere technologische und marktbezogene Trends hervor. Die Effizienz von Photovoltaikmodulen verbessert sich weiter, wobei n-Typ-Technologien mittlerweile 70 Prozent der weltweiten Produktion ausmachen. n-Typ-Technologien sind die nächste Generation von Silizium-Solarzellen. Sie sind effizienter, langlebiger und stabiler als klassische p-Typ-PERC-Zellen. Sie dominieren zunehmend neue Produktionslinien, insbesondere in TOPCon- und HJT-Modulen. Des Weiteren dominieren bifaziale Photovoltaikmodule (üblicherweise n-Typ) den Markt. Sie machen über 75 Prozent der Produktion aus. Photovoltaik-Großanlagen hatten einen Anteil von etwa 62 Prozent bei den Neuinstallationen. Auch die Märkte für dezentrale Anlagen und Prosumer – also Haushalte, die mit einer Photovoltaikanlage Strom für den Eigenbedarf erzeugen und überschüssigen Strom ins Netz einspeisen – wachsen weiter. Hierbei spielen Aspekte wie Eigenverbrauch und neue Geschäftsmodelle eine wichtige Rolle.
Außerdem sieht der Trends-Report, dass sogenannte Dual-Use-Anwendungsbereiche (darunter fallen beispielsweise Agri-Photovoltaik, schwimmende Photovoltaik oder in Infrastruktur integrierte Photovoltaik) zunehmend relevanter werden. Denn mit solcher Doppelnutzung trägt die Photovoltaik dazu bei, etwa Landbewirtschaftung, Nahrungsmittelproduktion und erneuerbare Energieerzeugung in Einklang zu bringen.
Hintergrund zum Photovoltaik-Power-Systems-Programm
Das PVPS Programm der IEA setzt sich aus verschiedenen Forschungsprojekten, sogenannten Tasks, zusammen, zu denen Mitglieder aus der ganzen Welt beitragen. Deutschland ist in mehreren Tasks aktiv. Aus Task 1 „Strategic PV Analysis & Outreach“ geht der aktuelle Report „Trends in Photovoltaic Applications 2025“ hervor. Die zuständige Arbeitsgruppe beleuchtet in ihrem Bericht die jährlichen globalen Entwicklungen des Photovoltaiksektors. Dazu gehören auch detaillierte Branchenanalysen und Statistiken. Grundsätzlich widmet sich der IEA PVPS Task 1 der Förderung und Erleichterung des Austauschs und der Verbreitung von Informationen über die technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekte von Photovoltaiksystemen. (av)