Mit Sonnenkraft zur Schule: 16-Jährige gewinnt bei „Jugend forscht“ mit innovativem Solar-E-Bike

Sonderpreis „Energiewende und Klimaschutz“
Mit Sonnenkraft zur Schule: 16-Jährige gewinnt bei „Jugend forscht“ mit innovativem Solar-E-Bike
Ein halbes Jahr E-Bike fahren ohne zu laden: Eine Schülerin aus Würzburg hat ein Solarpanel, Ladeelektronik und Software fürs E-Bike entwickelt und damit den Sonderpreis für eine Arbeit zum Thema „Energiewende und Klimaschutz“ bei „Jugend forscht“ gewonnen. Gestiftet wird der Preis durch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche.
Ein E-Bike, das sich selbst auflädt: An dieser Idee tüftelte die 16-jährige Clara Hoppach vom Riemenschneider-Gymnasium in Würzburg. Sie entwickelte ein E-Bike, das seine Batterie über ein Solarpanel auflädt; ganz unabhängig von externen Stromquellen. Für ihr Projekt „Solarrad für den Schulweg 3.0“ wurde die Schülerin jetzt beim Bundesfinale von „Jugend forscht“ ausgezeichnet und erhielt einen Sonderpreis für herausragende Leistungen im Bereich Energiewende und Klimaschutz, gestiftet vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Herausforderungen gab es bei der Solarrad-Idee so einige. Wo lässt sich das Solarmodul zum Beispiel am besten befestigen, ohne dass es beim Radeln stört? Die Jugendliche entschied sich für den Fahrradkorb, der das Sonnenlicht sowohl leer als auch gefüllt bestmöglich einfängt.
Via App den optimalen Parkplatz fürs E-Bike finden
Um die Stromausbeute zu optimieren, entwickelte sie eine hocheffiziente Ladeelektronik und programmierte eine passende Software. Unterstützt wird das Ganze von einer App, die per Bluetooth auf die Messdaten des E-Bikes zugreift. Nicht nur Ladestand und Energiebilanz lassen sich damit prüfen – sondern die App hilft auch, einen Parkplatz für das Rad zu wählen, der das Sonnenlicht optimal einfängt.
Ein Jahr lang sammelte die 16-Jährige Daten und optimierte die Details. Am Ende legte sie so 380 Kilometer zurück, ohne das E-Bike an der Steckdose zu laden. Ihr Experiment zeigte: Im Sommerhalbjahr reicht die Sonne dafür aus, dass die 16-Jährige lediglich mit Solarenergie zur Schule fahren kann. Die Jury lobte die Erfindung der Schülerin vor allem für den Innovationsgrad und die hohe Alltagstauglichkeit. Bereits im April belegte Hoppach den ersten Platz beim Landeswettbewerb Bayern von Jugend forscht in der Kategorie Arbeitswelt.
Förderschwerpunkt „Energiewende und Gesellschaft“ unterstützt „Jugend forscht“
„Jugend forscht“ gilt als bekanntester deutscher Nachwuchs-Wettbewerb im Bereich Wissenschaft und Technik. Pro Jahr gibt es bundesweit mehr als 120 Wettbewerbe. Im vergangenen Jahr ging der Energiewende-Sonderpreis an die drei Mannheimer Schüler Tom Sprinz, Thomas Hergetz und Vit Werner, die einen weißen Dachziegel namens „Albedo 2.0“ entwickelten, der im Sommer für kühlere Häuser sorgen soll.
Der Förderschwerpunkt „Energiewende und Gesellschaft“ unterstützt „Jugend forscht“ durch eine Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro. Das zugehörige Forschungsnetzwerk Energiewende und Gesellschaft bietet eine Plattform für fachlichen Austausch über technologische Innovationen, aber auch gesellschaftliche Wahrnehmung, Teilhabe und Wandel rund um die Umgestaltung des Energiesystems im Rahmen der Energiewende. (uj)