wird geladen
Damit Innovationen für das Energiesystem entstehen, sind Bund und Länder im engen Austausch zu Forschung und Entwicklung. © Parradee – stock.adobe.com
Damit Innovationen für das Energiesystem entstehen, sind Bund und Länder im engen Austausch zu Forschung und Entwicklung.

Länderbericht 2023
Bundesländer investieren stark in nichtnukleare Energieforschung

17.07.2025 | Aktualisiert am: 17.07.2025

Die Länder haben ihr Engagement in der Energieforschung 2023 fortgesetzt und insgesamt über 483 Millionen Euro für die nichtnukleare Energieforschung bereitgestellt. Wie in den Vorjahren lag der Förderschwerpunkt auf Systemintegration und systemübergreifender Forschung. Forschungsthema Nummer eins: Wasserstoff.

Der Projektträger Jülich (PtJ) hat diese Zahlen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) ermittelt.Die von den 16 Ländern gemeldeten Ausgaben erfassen dabei sowohl projektbezogene Fördermittel als auch die institutionelle Förderung. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fördermittel leicht gestiegen. 2022 beliefen sich die Ausgaben noch auf rund 470 Millionen Euro.

Orientierung am Energieforschungsprogramm

Das Energieforschungsprogramm bildet die Grundlage für die energiepolitische Ausrichtung der Länder. Die Länder orientieren sich an den Zielen des Programms, setzen jedoch eigene technologische Schwerpunkte. Diese unterscheiden sich je nach Standortbedingungen und wirtschaftspolitischer Ausrichtung. Das BMWE setzt als federführendes Ministerium für die Energieforschungspolitik auf einen engen Austausch mit den Ländern. Hierzu dient unter anderen auch das Format des Bund-Länder-Gesprächs Energieforschung. 

2023 lag der Förderschwerpunkt der Länder wie in den Vorjahren auf „Systemintegration und systemübergreifende Forschung“. Insgesamt flossen 219,7 Millionen Euro in diesen Bereich – allen voran in die Wasserstofftechnologie als Schlüssel zur Sektorenkopplung. Mit 116 Millionen Euro war es das bedeutendste Forschungsthema. Besonders stark engagierten sich Nordrhein-Westfalen mit 73 Millionen Euro und Baden-Württemberg mit 20,6 Millionen Euro.

Projektförderung im Fokus

Projektförderung macht mit 308,3 Millionen Euro 63,7 Prozent der gesamten Aufwendungen aus und liegt damit deutlich vor der institutionellen Förderung. Diese Grundfinanzierung von Forschungseinrichtungen lag bei 175,5 Millionen Euro (36,3 Prozent).

Ein Blick auf die Verteilung zeigt deutliche Unterschiede: In Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern liegt der Schwerpunkt klar auf der Projektförderung (zwischen 81 und 100 Prozent). Das Saarland, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern setzen dagegen überwiegend auf die institutionelle Förderung (Anteil zwischen 80 und 96 Prozent). Diese Unterschiede spiegeln die jeweiligen Förderstrategien und Forschungslandschaften der Länder wider.

EU-Mittel stärken die Projektförderung

Viele Länder greifen bei der Energieforschung zusätzlich auf Zuschüsse der Europäischen Unionzurück. Besonders häufig nutzen sie den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dessen aktuelle Förderperiode von 2021 bis 2027 läuft. Die PtJ-Erhebung berücksichtigt ausschließlich den Eigenanteil der Länder. Darüber hinaus stärken die EU-Mittel zusätzlich die Forschungsaktivitäten in den Regionen. (ml)