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Saisonale Wärmespeicher
URBAN ARENA vernetzt Wärmeversorger und Wissenschaft
An 16 Standorten in Deutschland saisonale Wärmespeicherung umsetzen: Für dieses Ziel haben sich Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft im neuen Förderformat URBAN ARENA vernetzt. Mehr als 50 Forschungsinstitutionen hatten nach einem Aufruf der Initiative ihr Interesse bekundet.
Die URBAN ARENA Seasonal Heat Storage zielt darauf ab, dass Stadtwerke und sonstige Wärmeversorger eng mit Forscherinnen und Forschern zusammenarbeiten. Dadurch sollen Investitionsentscheidungen für saisonale Wärmespeicher beschleunigt und die Speicher möglichst schnell in bestehende Systeme integriert werden. Wärmeversorger und Wissenschaft tauschen sich innerhalb des Formats zu konkreten Herausforderungen aus – aktuelle Forschungsergebnisse werden so mit der Praxis verknüpft.
Nachdem das Organisationsteam des neuen Formats Anfang 2025 bundesweit mehr als 15 Stadtwerke für die Teilnahme an der URBAN ARENA gewinnen konnte, ging es in einem nächsten Schritt darum, diese mit der Wissenschaft zusammenzubringen. Auf den entsprechenden Aufruf reagierten mehr als 50 Forschungsinstitutionen.
Erstes Vernetzungstreffen ermöglicht viele neue Teams
Vom 16. bis 17. September 2025 fand in Berlin die erste Vernetzungsveranstaltung statt. Hier konnten sich interessierte Wärmeversorger und Forschende persönlich austauschen. Die Wissenschaftsteams stellten in Pitches ihre Projektvorschläge für die individuellen Fragestellungen der Stadtwerke vor. Weiter fand ein zielgerichteter Austausch zwischen den teilnehmenden Wärmeversorgern in den thematischen Gruppen „Erdbeckenspeicher“, „Aquiferspeicher“ sowie „Bohrlochspeicher und Technologiewahl“ statt. Damit bot das Programm einen Mix verschiedener Formate: konkrete Projekt-Pitches der Forschenden, Workshops und parallele Themenforen. Zusätzlich fand eine Exkursion zum BMWE-geförderten Reallabor der Energiewende GeoSpeicher Berlin statt. Hier entsteht zurzeit der größte Wärmespeicher Deutschlands.
Das ausgebuchte Vernetzungstreffen war mit rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein voller Erfolg: Viele Teams aus Wärmeversorgern und Forschenden haben sich hier gefunden und werden nun gemeinsam die Integration von saisonalen Wärmespeichern vorantreiben.
Beschleunigte Projektentwicklung und Umsetzung
Die URBAN ARENA Seasonal Heat Storage ist ein zweijähriges Pilotformat mit dem die Transformation der leitungsgebundenen Wärmeversorgung vorangebracht werden soll. Aufbauend auf der Vernetzungsveranstaltung werden in den kommenden Monaten konkrete Projektvorschläge entstehen. Diese können bei Passfähigkeit innerhalb des 8. Energieforschungsprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWE) gefördert werden. Durch den Einsatz des neuen Förderformates Mikroprojekte wird durch geförderte Durchführbarkeitsstudien der Weg zur Projektumsetzung beschleunigt. Die ersten Projekte werden bereits im Januar 2026 starten.
Die URBAN ARENA leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Mission Transfer im 8. Energieforschungsprogramm des BMWE, denn hier können sich Industrie und Wissenschaft vernetzen und so zur Entwicklung praktischer, skalierbarer Lösungen für saisonale Wärmespeicherung beitragen.
Das Förderformat URBAN ARENA wird vom Projektträger Jülich in Kooperation mit der New Energy als Pilotvorhaben im Rahmen der europäischen Partnerschaft Driving Urban Transitions durchgeführt. Die Branchenverbände AGFW und B.KWK unterstützen dieses Format. (bs)