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08.12.2021

Reallabor der Energiewende TransUrban.NRW: Quartier wird klimafreundlich mit Wärme versorgt

Simulation Quartier mit See
Simulation Quartier mit See ©Catella Project Management GmbH

Obwohl am Donnerstag erst der Grundstein gelegt wurde, sollen Ostern 2022 die Wohnungen in der Mönchengladbacher Seestadt bereits montiert sein. Hier zeigt zukünftig ein Konsortium aus Wirtschaft und Wissenschaft, wie klimafreundliche Wärmeversorgung funktionieren kann. Das Quartier ist Teil des Reallabors der Energiewende TransUrban.NRW.

Als die Projektbeteiligten den Grundstein gelegt haben, waren 180 der geplanten 248 Wohnungen für den südlichen Teil des klimafreundlichen Quartiers Seestadt bereits fertiggestellt. Möglich ist dies, weil die Wohnungen industriell vorgefertigt wurden. Jetzt müssen sie nur noch vor Ort montiert werden. Im gesamten urbanen Stadtquartier am Mönchengladbacher Hauptbahnhof sollen zukünftig etwa 2.000 Wohnungen sowie Büros, Hotels und Serviceeinrichtungen stehen. Diese werden nach Fertigstellung über ein klimafreundliches Niedertemperatur-Energiesystem mit Wärme versorgt, das im Rahmen des Reallabors der Energiewende „TransUrban.NRW“ umgesetzt wird. Das Seestadt-Viertel ist eines von vier Quartieren in diesem Vorhaben. Ziel des Projektes ist es, in ehemaligen Kohlerevieren in Nordrhein-Westfalen den Übergang von fossilen Fernwärmesystemen zu innovativen CO2-armen Energielösungen zu unterstützen.

Patrick Schneckenburger, Geschäftsführer der E.ON Energy Solutions als Konsortialführer von TransUrban.NRW, erläutert: „Die Seestadt zeigt, dass Niedertemperatur (LowEx)-Netze und die effiziente Nutzung von lokal verfügbarer Abwärme ein notwendiger Baustein für eine klimaneutrale Quartiersversorgung sind. TransUrban.NRW, als ein vom BMWi gefördertes Reallabor der Energiewende, bringt Partner aus Immobilienwirtschaft, Forschung und Energiewirtschaft zusammen, um solche zukunftsweisenden Konzepte zu realisieren. Den Übergang zu intelligenten CO2-armen Energielösungen können wir nur gemeinsam vorantreiben.“

CO2-arme Wärme statt Energie aus Braunkohle

Bisher wird in der Region des neuen Mönchengladbacher Quartiers Seestadt hauptsächlich mit Gas- und Stromheizungen Wärme erzeugt. Die elektrische Energie hierfür stammt zu einem großen Teil aus Braunkohleverstromung. Um auf eine CO2-arme Versorgung umzustellen, ist die Integration so genannter LowEx-Systeme erforderlich. Diese arbeiten im Temperaturbereich von circa 10 bis 40 Grad Celsius. Im Mönchengladbacher Quartier Seestadt können hierüber niedrig temperierte Abwärme und erneuerbare Energien in großem Umfang genutzt werden.

Eine ausführliche News zum Thema finden Sie auf dem Fachportal energiewendebauen.de.

Reallabore der Energiewende zu energieoptimierten Quartiere

Das Vorhaben TransUrban.NRW ist ein so genanntes Reallabor der Energiewende. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie werden hier innovative Technologien in der praktischen Anwendung unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab getestet. Die Reallabore betrachten das systemische Zusammenspiel von Energiebereitstellung und Energiebedarf auf der Ebene eines konkreten Quartiers oder einer oder mehrerer ausgewählter Städte. Manchen erstrecken sich sogar über mehrere Bundesländer.

Zum Thema „Energieoptimierte Quartiere“ sind mittlerweile fünf Reallabore der Energiewende gestartet:

DELTA – Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung

GWP – Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen

IW3 – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg

TransUrban.NRW

SmartQuart – Smarte Energiequartiere

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