Fahrplan für die Energiewende
Helmholtz Energy veröffentlicht Transition Roadmap
Wer wissen will, mit welchen Maßnahmen Deutschland und Europa klimaneutral werden können, muss nur in die jetzt erschienene Helmholtz Energy Transition Roadmap schauen: Über 100 Forschende haben über drei Jahre lang daran mitgearbeitet. Sie soll Planung und Forschung erleichtern.
Von grünen Treibstoffen über smarte Netze bis hin zu geeigneten Emissionsfiltern: Die neu erschienene Helmholtz Energy Transition Roadmap ist eine Fundgrube an Maßnahmen, die zum Erreichen der Klimaziele notwendig sein dürften. Über 100 Forschende haben sich mehrere Szenarien auf dem Weg zur Klimaneutralität angeschaut und eben diese Maßnahmen daraus abgeleitet.
Professor Robert Pitz-Paal, einer der Hauptautoren, erklärt im Interview bei den Forschungsnetzwerken Energie: „Wir haben analysiert, welche übergeordneten Hemmnisse entlang der Transformationspfade zur Klimaneutralität bestehen. Darauf aufbauend zeigt die Roadmap auf, welche Forschungs- und Innovationsfragen gelöst werden müssen, um diese Hürden zu überwinden. Das hilft uns, die Forschung auf die relevantesten Aspekte auszurichten.“
Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ist die größte deutsche Organisation zur Förderung und Finanzierung der Forschung. Der Forschungsbereich Helmholtz Energy zeigt sich für die Roadmap verantwortlich. Diese soll den Forschenden auch strategische Orientierung geben, insbesondere während des Planungsprozesses für die kommende Förderperiode. Sie soll aber auch als Informationsgrundlage für externe Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik dienen.
Maßnahmen für den Weg zur Klimaneutralität
Die Roadmap basiert im Wesentlichen auf Netto-Null-Energieszenarien, die einen Übergang zur Klimaneutralität bis 2045 (in Deutschland) beziehungsweise 2050 in Europa ermöglichen. Diese Szenarien bilden die Grundlage des „Transition Narrative“ von Helmholtz Energy für eine erfolgreiche Energiewende. Dieses beschreibt eine Zukunft, in der das Energiesystem sicher, umweltverträglich, wirtschaftlich tragfähig und gesellschaftlich akzeptiert ist – mit nachhaltigen Ressourcenkreisläufen. Und das nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit.
„Helmholtz Energy liefert kontinuierlich für die Energiewende relevante Ergebnisse und Technologien. Umso wichtiger ist es, immer wieder zu überprüfen, ob wir uns auf die richtigen Fragestellungen konzentrieren“, erklärt Professor Pitz-Paal, der als einer von zwei Direktoren das Solarforschungsinstitut des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) leitet, an der RWTH Aachen lehrt und sich als Sprecher der Arbeitsgruppe Solarthermische Kraftwerke und thermische Speicher im Forschungsnetzwerk Erneuerbare Energien engagiert.
Auch wenn die Roadmap zahlreiche Einzelmaßnahmen aufzählt, wichtig sei die Zusammenarbeit. „Es ist wichtig zu verstehen, dass die Energiewende nicht nur als technische Herausforderung verstanden werden darf, sondern immer die komplexen Wechselwirkungen zwischen Technik, Umwelt, Märkten, Institutionen und gesellschaftlichem Verhalten berücksichtigen muss“, erklärt Pitz-Paal. Für ihn hatte die Arbeit an der Roadmap deshalb einen zusätzlichen positiven Nebeneffekt: „Ich kann sagen, dass ich jetzt auch viel besser weiß, wo welcher Experte oder welche Expertin für welches Thema sitzt.“