KI-Plattform unterstützt KMU
Mit ecoKI künstliche Intelligenz einfacher einsetzen und energieeffizienter produzieren
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, kurz KMU, tun sich oftmals schwer, ihre Prozesse zu digitalisieren und so Energiepotenziale vollständig auszuschöpfen. Das Forschungsprojekt ecoKI soll hier weiterhelfen: Über eine Plattform können KMU zukünftig auf die breite Expertise verschiedener Forschungseinrichtungen zurückgreifen und dadurch Digitalisierungsziele schneller erreichen.
Neben konventionellen Forschungsansätzen spielen für die Klimaziele der Bundesregierung Digitalisierung und künstliche Intelligenz, kurz KI, eine immer größere Rolle. Mithilfe digitalisierter, aufeinander abgestimmter und selbstlernender Prozesse können Industrieunternehmen zukünftig energieeffizienter sowie CO2-ärmer produzieren.
Mehr Energieeffizienz: ecoKI unterstützt KMU bei der Digitalisierung
Laut Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) sind in Deutschland über 99 Prozent der Unternehmen kleine und mittelständische Unternehmen, viele davon inhabergeführt. So wie Großunternehmen stehen auch sie unter einem hohen Digitalisierungsdruck. Jedoch fällt es ihnen besonders schwer, ihre Produktionen zu digitalisieren und damit nachhaltig weiterzuentwickeln. Neben dem gewinnbringenden Kerngeschäft fehlt es KMU oftmals an Expertise, Personal oder schlichtweg an Zeit.
Hier setzt das Forschungsprojekt ecoKI an: Darin entwickeln Forschende eine Plattform, die Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt. Die Plattform soll insbesondere erste Barrieren nehmen, die eine breite Anwendung künstlicher Intelligenz hemmen.
Wissen sammeln und Lösungsansätze teilen
Das Konsortium von ecoKI setzt sich aus dem Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Professur für Prozessleittechnik der Technischen Universität Dresden sowie dem Institut für Neuroinformatik der Ruhr-Universität Bochum zusammen.
Mit der Plattform sammeln sie gewonnene Erfahrungen aus bisherigen Forschungsprojekten und bringen diese in die Produktionen ein. In neuen Vorhaben können die KMU dann geeignete Lösungen umsetzen.
Obwohl die KMU in sehr unterschiedlichen Branchen aktiv sind — vom Messerproduzenten, dem Landmaschinenfabrikanten über pharmazeutische Hersteller bis zum Futtermittelproduzenten — hat sich herausgestellt, dass die Anwendungsfälle für KI oftmals ähnlich sind. Deshalb kann das generische Wissen von ecoKI auf diverse Szenarien angewendet und auf spezifische Anforderungen angepasst werden.
Die Plattform soll zukünftig eine breite Sammlung an Bausteinen — wie etwa Algorithmen und Methoden — bereitstellen. Damit können Unternehmen digitale Technologien viel schneller und einfacher im produktionsnahen Umfeld einsetzen und Effizienzpotenziale ausschöpfen.
Digitale Transformation ist für KMU herausfordernd
KMU besitzen auch in Nischen ein enormes Expertenwissen, das sich über Jahre hinweg empirisch aufgebaut und in der Praxis weiterentwickelt hat. Um jetzt Produktionen und Prozesse umfassend zu digitalisieren und KI erfolgreich einzusetzen, mangelt es ihnen meist an der erforderlichen Infrastruktur — wie etwa großen IT-Abteilungen — und an Zeit, Daten über einen längeren Zeitraum zu sammeln und zu analysieren.
KMU müssen in die Transformation investieren: finanziell, personell und zeitlich – während parallel der laufende Betrieb weitergehen muss. Inhaberinnen und Inhaber sowie Mitarbeitende sind deshalb oft verunsichert, diese Hürde zu nehmen. Die ecoKI Plattform soll ihnen personell und mit dem nötigen Know-how unter die Arme greifen.
Neue Entwicklungen werden in Plattform zurückgespielt
Die Forschenden von ecoKI erwarten, dass das Know-how der Plattform auch zukünftig beträchtlich wachsen wird. So wollen sie die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten bei den KMU sowie sich ändernde Branchenanforderungen in ecoKI zurückspielen. Dies ermöglicht ihnen, die generischen Bausteine und Musterlösungen regelmäßig zu warten und stetig weiterzuentwickeln.
Ziel ist es, einen stets aktuellen und praxisrelevanten Wissensstand über anlagen- und produktionstechnische Zusammenhänge zu gewährleisten. Damit kann ecoKI langfristig immer mehr KMU unterstützen.
Lücke zwischen Entwicklung und Anwendung schließen
Mit der ecoKI Plattform wollen die Forschenden ein häufig auftretendes Problem lösen: Forschung findet vielfach im akademischen Bereich – an Universitäten oder Instituten – statt. Die darin entstandenen Lösungen sind meist noch nicht direkt in der Industrie umsetz- oder anwendbar. Ihr sogenannter Technology Readiness Level, kurz TRL, ist noch eher niedrig. Erst mit weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeit kann der Sprung zu einem höheren TRL und damit in die breite Anwendung geschafft werden. Diese Lücke soll die ecoKI Plattform schließen: Unternehmen können mit ihrer Hilfe neue Technologien und Methoden einfacher einsetzen und schneller an das eigene Produktionsumfeld anpassen. (ln)