Das fertiggestellte Forschungstestfeld WINSENT vor der hügeligen Landschaft. © ZSW/David Arzt
Das fertiggestellte Forschungstestfeld WINSENT vor der hügeligen Landschaft.

Bundeswirtschaftsministerium startet neuen Förderaufruf
Forschungstestfeld für Windenergieanlagen in bergigem Gelände eröffnet

15.09.23 | Aktualisiert am: 02.02.2024

Der Wind strömt in den Bergen anders als im Flachland. Wie dort Windenergieanlagen optimal betrieben werden können, ist Forschungsgegenstand des neuen Testfelds WINSENT in Baden-Württemberg. Die Ausstattung ist weltweit einzigartig.

Zwei Welten sind in dem Testfeld vereint. Da ist zum einen der reale, sichtbare Teil. Hier stehen zwei Forschungsanlagen mit einer Nennleistung von jeweils 750 Kilowatt und einer Gesamthöhe von rund 100 Metern, vier ebenfalls 100 Meter hohe Messmasten sowie vielfältige weitere Messtechnik im Testfeld und an den Windenergieanlagen: Alles ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet. Zum anderen existiert dieses Testfeld auch virtuell. Hier können die Forschenden auf numerische Modelle und digitale Zwillinge der Anlagen zugreifen. Ergebnisse, die sie real messen, können sie mithilfe der Modelle zum Beispiel auf größere Anlagen hochskalieren. Sie können sehen, wie die Windströmung über die vorgelagerte Geländesteilstufe verläuft, bis hin zu den Strömungsverhältnissen rund um die einzelnen Rotorblätter. Was macht das mit den Anlagen? Und wie sieht der optimale Betrieb an solchen Standorten aus?

Die Grundlage für das jetzt eröffnete Testfeld liefert das gleichnamige Forschungsprojekt WINSENT, unter Koordination des Zentrums für Sonnenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), mit mehreren Partnerinnen und Partnern aus dem süddeutschen Forschungscluster WindForS. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat dieses und zwei weitere dazugehörige Projekte mit rund 17 Millionen Euro gefördert, weitere Fördergelder kommen vom Land Baden-Württemberg. Die numerischen Modelle, die bei WINSENT entstanden sind, validieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktuell im Folgeprojekt WINSENTvalid. Zukünftig sollen in dem Testfeld gemeinsame Vorhaben von Industrie und Wissenschaft stattfinden. Neben den Universitäten und Forschungsinstituten sollen damit Hersteller, Zulieferer und weitere im Windenergiesektor tätige Firmen davon profitieren. Dabei soll sich das Testfeld als internationale Forschungsplattform etablieren. Auch sollen Teile der Daten im Sinne von Open Data frei zugänglich für die Wissenschaftscommunity angeboten werden.

Mehr Bilder finden Sie auf strom-forschung.de