Statt Benzin soll in der Modellregion des Norddeutschen Reallabors Wasserstoff als nachhaltiger Treibstoff für Fahrzeuge eingesetzt werden. © Foto von Nicholas Doherty zu finden auf unsplash.com
Statt Benzin soll in der Modellregion des Norddeutschen Reallabors Wasserstoff als nachhaltiger Treibstoff für Fahrzeuge eingesetzt werden.

Projekt Norddeutsches Reallabor
Allianz für die Energiewende mit Wasserstoff

01.04.2021 | Aktualisiert am: 26.11.2024

Wasserstoff soll künftig eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Versorgung mit Energie spielen. Im Rahmen des Norddeutschen Reallabors arbeiten daran seit dem 1. April 2021 Expertinnen und Experten rund um die Wirtschaftsmetropole Hamburg. Zusammen mit Partnern in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sehen sich die Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik als starke Energiewende-Allianz.

Alle Informationen zur Auftakt-Veranstaltung des Projekts am 14. April 2021

Die Projektpartner stammen aus allen Bereichen der Energiebranche: Strom, Verkehr, Wärme und Industrie. Sie bilden die Wertschöpfungskette komplett ab – von der Energieerzeugung über die Verteilung und die Speicherung bis zum Verbrauch. Die Schwerpunkte des Verbundvorhabens, das vom Competence Center für Erneuerbare Energien & EnergieEffizienz der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg koordiniert wird, liegen auf zwei Technologiebereichen: erstens auf Sektorkopplung mit Schwerpunkt Wasserstoff, zweitens auf Quartierslösungen im Wärmebereich.

Wasserstoff zum Tanken und Abwärme zum Heizen

Das heißt, das Wasserstoff zum Beispiel nicht nur als alternativer Treibstoff für Fahrzeuge genutzt werden soll, etwa für Busse und private Pkw. Das mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugte Gas soll soll vor allem in der Industrie als Energieträger eingesetzt werden. Um den Kohlenstoffdioxid (CO2)-Ausstoß von Industrieprozessen zu senken, soll unvermeidbares Kohlenstoffdioxid im Sinne einer Kreislaufwirtschaft weiterverarbeitet werden.

Um die Wärmewende voranzubringen, wollen die Projektpartner die Abwärme einer Müllverbrennungs- sowie einer Industrieanlage nutzen, um sie in eine vorhandene Fernwärmeleitung einzuspeisen. Durch die Verknüpfung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche, Sektorkopplung genannt, sollen im Rahmen der Arbeit im Norddeutschen Reallabor mehr als 500.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.

Neue Technologien als Pioniere testen

Das Ziel der Fachleute: innovative neue Ideen großflächig, technologieoffen sowie markt- und realitätsnah in einem gesamtsystematischen Ansatz untersuchen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auf andere Anwendungsfälle übertragbar sein und so wirtschaftliche Impulse in der Region auslösen.

Die Projektpartner des Norddeutschen Reallabors können auf das Netzwerk aus Demonstratoren, Infrastruktur und Systemkompetenz des Projekts NEW 4.0 (Norddeutsche Energiewende 4.0) zurückgreifen. NEW 4.0 war eines von fünf sogenannten Schaufenstern (Modellregionen) des inzwischen abgeschlossenen BMWi-Förderprogramms SINTEG (Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende). Zentrale Unterschiede bestehen in der regionalen Erweiterung auf Mecklenburg-Vorpommern und darin, dass sich das Norddeutsche Reallabor nicht auf den Strombereich beschränkt, sondern die Energieversorgung für alle Wirtschaftsbereiche untersucht. (kkl)

Förderung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Projekt Norddeutsches Reallabor im Forschungsbereich „Weitere Maßnahmen“ innerhalb des Schwerpunkts „Reallabore der Energiewende“. Den Rahmen dafür bildet das 7. Energieforschungsprogramm. Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsförderung.