Projekt Trans4Real

Fokus Wasserstoff: Transferforschung für die Reallabore der Energiewende

Sicherstellen, dass die Erkenntnisse aus den Reallaboren der Energiewende flächendeckend genutzt werden können: Dies ist Hauptziel des Verbundvorhabens Trans4Real, das die Reallabor-Projekte zu Wasserstofftechnologien und Sektorkopplung wissenschaftlich begleitet und deren Ergebnisse übergreifend untersucht.

Während in den Reallaboren der Energiewende im industriellen Maßstab unter realen Bedingungen erprobt wird, wie Wasserstoff hergestellt, verteilt und angewendet werden kann, werden in Trans4Real die dabei entstehenden Lernerfahrungen aus den Reallaboren analysiert, eingeordnet und reflektiert. Dabei berücksichtigen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur die eingesetzten Technologien und die Integration in das Energiesystem, sondern auch den Wasserstoffmarkthochlauf mit den darin entstehenden Geschäftsmodellen und nicht zuletzt, wie die Reallabore der Energiewende in das internationale Umfeld eingebettet sind.

Trans4ReaL besteht aus einem interdisziplinären Konsortium aus sieben Institutionen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse sollen als Handlungsoptionen in eine Wasserstoff-Roadmap der Bundesregierung einflie�?en (Symbolbild). © alphaspirit - stock.adobe.com
Trans4ReaL besteht aus einem interdisziplinären Konsortium aus sieben Institutionen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse sollen als Handlungsoptionen in eine Wasserstoff-Roadmap der Bundesregierung einflie�?en (Symbolbild).

„Das Förderformat der Reallabore der Energiewende kam für den anstehenden Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft genau zur richtigen Zeit. Jetzt gilt es die Erfahrungen aus den Projekten in einen gesellschaftlichen Nutzen zu übersetzen – hierfür leisten wir einen wesentlichen Beitrag!“ Simon Pichlmaier, Projektleiter von Trans4Real und Leiter Wasserstoff und synthetische Energieträger der Forschungsstelle für Energiewirtschaft FfE in München

© dena via spotify
Der Podcast "Wissen schafft Energie" berichtet über Aktuelles aus den Wasserstoff-Reallaboren.

Als Transferforschungsprojekt muss sich Trans4Real mit seinen Fragestellungen an den Fortschritt der jeweiligen Reallabore wie auch an ihr dynamisches Umfeld anpassen. So werden beispielsweise die Handlungsoptionen in regelmäßigen Abständen aktualisiert und veröffentlicht. Dazu wird innerhalb des Transferforschungsprojekts in Zusammenarbeit mit den Reallaboren ein enger und vertrauensvoller Austausch gepflegt. Dieser Austausch verfolgt unter anderem das Ziel, die vielfältigen Herausforderungen in den einzelnen Reallaboren der Energiewende zu verstehen.

So können sie einerseits optimal im Netzwerk mit weiteren Stakeholdern auf der Suche nach Lösungsansätzen diskutiert und andererseits im Kontext des Hochlaufs einer Wasserstoffwirtschaft eingeordnet werden. Mithilfe wissenschaftlicher Analysen stellen die Forscherinnen und Forscher von Trans4Real im Anschluss diese zahlreichen Lernerfahrungen aus den Reallaboren anderen Akteuren zur Verfügung.

Doch nicht nur muss das Projektteam mit den stetigen Entwicklungen und Fortschritten im Bereich Wasserstoff Schritt halten, auch die Reallabore zu begleiten ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn die Konzepte der einzelnen Projekte sind nur schwer vergleichbar. Sie setzen an unterschiedlichen Stellen der Wertschöpfungskette von Wasserstoff an und weisen im Energiesystem verschiedene Integrationslevel auf. So beschäftigt sich beispielsweise das Reallabor H2-Wyhlen ausschließlich mit der Wasserstoffherstellung via Elektrolyse und nutzt dafür Strom aus Wasserkraft. H2Stahl widmet sich dagegen der Frage, wie sich mit Wasserstoff Stahl nachhaltiger erzeugen lässt. Weitere Reallabore wie das Norddeutsche ReallaborWESTKÜSTE 100 oder der Energiepark Bad Lauchstädt wiederum bilden große Teile der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Anwendung ab.

Die Projektstruktur von Trans4Real

Struktur des Projekts © FfE München

Das Projekt übernimmt bei der Vernetzung der Reallabore der Energiewende mit weiteren Akteuren eine Schlüsselrolle

© FfE München

Die Reallabore der Energiewendeschließen die Lücke zwischen angewandter Forschung und wirtschaftlicher Anwendung

©  FfE München

Der regelmäßige Austausch zwischen Trans4Real und den Akteurinnen und Akteuren der Reallabore ist deswegen essenziell. Zum Beispiel boten gemeinsame Workshops die Grundlage Themen anzusprechen, die für die Projekte eine hohe Relevanz aufweisen – darunter Genehmigungsverfahren und eine Diskussion zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission in Bezug auf Kriterien für erneuerbaren Strom bei der Produktion von grünem Wasserstoff. In diesem Zusammenhang wurde allen Beteiligten noch einmal besonders deutlich, dass solche Vernetzungsveranstaltungen einen Mehrwert für alle Parteien bringen.

Bereits Anfang 2023, nach etwa einem Drittel der Projektlaufzeit, will das Forschungsteam erste Ergebnisse auf Konferenzen sowie in Fachzeitschriften veröffentlichen. Auch mit ersten Empfehlungen für Handlungsoptionen soll dann zu rechnen sein.

Im Mai 2022 stellte Simon Pichlmaier das Förderformat Reallabore der Energiewende sowie die Transferforschung auf dem HyLand-Symposium in Berlin vor. (che)