
Reallabor DELTA verknüpft das städtische Energiesystem
Städte könnten deutlich energieeffizienter sein: Abwärme beispielsweise, die ungenutzt aus Industrieanlagen strömt, kann Gebäude wärmen und dort fossiles Gas ersetzen. Solche Ideen zur Energieeinsparung will das nun gestartete Reallabor der Energiewende DELTA umsetzen – und damit zunächst das Energiesystem von Darmstadt flexibler und klimafreundlicher machen.
Das Energiesystem in der Stadt spielt für das Erreichen der deutschen Klimaziele eine große Rolle. Städte haben eine hohe Energiedichte und komplexe Energieströme. In Darmstadt wollen mehrere Akteure, die bereits erfolgreiche Einzel-Innovationen umgesetzt haben, mit dem Reallabor DELTA Optimierungspotenziale in diesem Energiesystem heben.
DELTA (kurz für „Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung“) wird dabei zum „Schaufenster für die urbane Energiewende durch interagierende energieoptimierte Quartiere“ werden – so der volle Titel des Projekts. Es zählt zu den Gewinnern des Ideenwettbewerbes Reallabore der Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Reallabore zeigen praxisnah, wie Energiewende funktioniert. Die zukunftsweisenden Projekte betrachten jeweils mehrere Energietechnologien im Zusammenhang und setzen diese im industriellen Maßstab um. Im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung sollen sie als innovatives Format in der Förderpolitik die angewandte Forschung in Richtung Praxistransfer ergänzen und die Energiewende voranbringen.
Städte bestehen aus vielen einzelnen Quartierstypen. DELTA betrachtet hierbei sowohl industriell wie auch wohnlich geprägte Zwecke. Sie unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich der Mobilitätsbedarfe, der Energieinfrastruktur, des zeitlichen Verlaufs der Energienutzung sowie der benötigten Nutzenergien. Eine energetische Kopplung dieser Sektoren kann konventionelle Energieträger aus dem Energiesystem verdrängen. Die sieben Teilprojekte von DELTA beschäftigen sich mit energieoptimierten Wohnquartieren, nutzbarer Industrie-Abwärme, dezentraler Elektrolyse, Flexibilität im Mittelspannungsnetz, emissionsarmer Mobilität sowie nichttechnischen Innovationen.