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Projektpartner präsentieren Zwischenergebnisse
Im Reallabor der Energiewende SmartQuart entstehen energieoptimierte Quartiere

18.09.23 | Aktualisiert am: 02.02.2024

Wie unterschiedlich strukturierte Quartiere klimafreundlich mit Energie versorgt werden können, zeigt das Reallabor der Energiewende SmartQuart. Die Projektpartner präsentierten nun die Zwischenergebnisse – inklusive Videobotschaft von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

In drei Quartieren in Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen sowie Kaisersesch in Rheinland-Pfalz erarbeitet das Smart-Quart-Konsortium seit 2020 neue Produkte und Lösungen für die Planung, die Errichtung und den Betrieb energieoptimierter Quartiere – mit intensiver Beteiligung der Menschen und Entscheiderinnen und Entscheider vor Ort.

Auf Schloss Bedburg bei Köln präsentierten sie nun die wesentlichen Ergebnisse des Vorhabens.

In einer exklusiven Videobotschaft für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck zum Reallabor der Energiewende SmartQuart: „Hier wird gezeigt, wie klimaneutrale Energieversorgung in den Quartieren konkret umgesetzt werden kann und dabei die Bürgerinnen und Bürger bei allen Schritten mitgenommen werden, diese sich aktiv einbringen können in die Planung und dadurch das Projekt immer besser machen. Die Projektpartner zeigen auch, wie die Sektorenkopplung genau funktioniert und dass sie hilft, ganze Quartiere erneuerbar zu versorgen.“

Die neun Projektpartner des SmartQuart-Konsortiums unter der Federführung der E.ON SE gestalten drei Quartiere, die auf die Nutzung von grünen Energieträgern setzen. Sie stehen für typische Quartiere – von niedrig verdichtet oder gemischt-strukturiert ländlich in Kaisersesch und Bedburg bis hin zu sehr hoch verdichteten städtischen Räumen wie in Essen. Durch diese Abbildung von für Deutschland typischen Arealen sind die Konzepte in Zukunft auch auf andere Quartiere übertragbar. Das Besondere bei SmartQuart: Die Energiesysteme werden innerhalb und zwischen den Quartieren intelligent vernetzt. So kann Energie möglichst effizient im Quartier genutzt oder anderen Quartieren bilanziell zur Verfügung gestellt werden.

Bedburg: Grüne Energie für Neubauviertel

Im elektrischen Quartier in Bedburg ist eine Ressourcenschutzsiedlung entstanden, die auf grüne Quartiersenergie setzt. Eine wichtige Rolle nimmt bei der Umsetzung die Kommune ein, die als entscheidender Treiber frühzeitig die erforderlichen Rahmenbedingungen festgelegt hat. In den ersten drei Projektjahren wurde ein Nahwärmenetz mit Kühlfunktion geplant, gebaut und in Betrieb genommen, eine PV-Anlage und eine Energiezentrale errichtet sowie ein neues Stromnetz verlegt. Die Wärmeversorgung erfolgt dezentral über ein Erdwärmesondenfeld und die Nutzung von Abwasserwärme. Das digitale Quartiersmanagement-System zur Steuerung der verschiedenen Komponenten ist in Vorbereitung.

Kaisersesch: Wasserstoff versorgt kleinstädtisches Mischgebiet

Im Wasserstoffquartier in Kaisersesch in Rheinland-Pfalz entsteht ein wasserstoffbasiertes Microgrid mit einem gewerblich-industriellen Fokus entlang der gesamten Wertschöpfungskette: vom lokal produzierten grünen Wasserstoff über Speicherung, Verteilung bis hin zu Wasserstoff-Endanwendungen. Gebaut wurde unter anderem eine Hochdruck-Wasserstoffleitung, die erste in Deutschland, die der TÜV bereits abgenommen hat.

Essen: Dekarbonisierung im urbanen Raum

Im urbanen digitalen Quartier in Essen werden mehrere Bestandsimmobilien virtuell zusammengefügt, um in verschiedenen Szenarien Lösungen für eine nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung zu realisieren. Das Quartier zeigt, wie auch im hochverdichteten Raum von großen Städten Energie effizient genutzt und damit ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende geleistet werden kann.

Einen ausführlichen Newsartikel zu den Zwischenergebnissen von SmartQuart finden Sie auf dem Fachportal energiewendebauen.de.

Reallabore der Energiewende bringen Innovationen in die Praxis

Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz werden in den Reallaboren der Energiewende innovative Technologien in der praktischen Anwendung unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab getestet.

„Es müssen alle Gesetze, die geschrieben werden und alle Technologien, die entwickelt und verzahnt werden, irgendwann das Papier verlassen und Wirklichkeit werden. Dafür sind die Reallabore da.“ (Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz)

Die in den Projekten gesammelten Erfahrungen können Fachleute anschließend nutzen, um den tiefgreifenden Umbau des Energiesystems in Deutschland entscheidend Richtung Klimaneutralität voranzubringen.

Zum Thema „Energieoptimierte Quartiere“ sind neben SmartQuart fünf weitere Reallabore der Energiewende gestartet:

JenErgieReal - Energieoptimiertes Reallabor Jena mittels in Echtzeit skalierbarer Energiespeicher

DELTA – Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung

GWP – Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen

IW3 – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg

TransUrban.NRW

Auch im Bereich „Sektorkopplung und Wasserstofftechnologien“ starteten bereits sechs Reallabore der Energiewende. (bs)

Weiterführende Links:

Überblick über alle Reallabore der Energiewende sowie weiterführende Informationen zum Thema

Ausführliche News zu den Zwischenergebnissen von SmartQuart

Homepage SmartQuart

Projektporträt SmartQuart